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Tag: Studie

~Rechtsextremismus kein Randphänomen~

Die Ergebnisse einer bundesweiten Studie im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung wurden am Mittwoch in Berlin bekannt gegeben.
Für die Studie wurden knapp 5000 Personen ab 14 Jahren befragt.

Rechtsextreme Einstellungen sind keine Randerscheinung, sondern in unserer Gesellschaft mittig verwurzelt. Ausländerfeindlichkeit ist der Studio zufolge die am weitesten verbreitete rechtsextreme Einstellung.

Die Zahlen, alarmierend:

26,7 % der Befragten aus allen Bevölkerungsschichten, Bundesländern und Wählergruppen sehnen sich nach einer einzigen Partei, die die Volksgemeinschaft insgesamt verkörpert
19 % zeigen sich empfänglich für nationalen Chauvinismus
8,6 % haben ein geschlossenes rechtsextremes Weltbild
9 % betrachten unter Umständen die Diktatur als die bessere Staatsform
15,2 % haben Sehnsucht nach einem "Führer" mit starker Hand
Fast 15 % sind überzeugt die Deutschen seien anderen Völkern "von Natur aus überlegen"
Über 10 % stimmen der These zu, es gebe "wertvolles und unwertes Leben"

Im Westen stärkerer Antisemitismus
Auf deutliche Unterschiede stießen die Forscher bei Fragen zu Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus in Ost und West.
Der Aussage, Ausländer kämen nur nach Deutschland um den Sozialstaat auszunutzen stimmten 43,8 % der Ostdeutschen zu. Die Zustimmung im Westen liegt hier bei 35,2 %.
Antisemitische Äußerungen wie "Juden arbeiten mehr als andere Menschen mit üblen Tricks" fanden mit 6,1 % Zustimmung bei der ostdeutschen Bevölkerung, aber 15,8 % der Westdeutschen.
Auch bei der Verharmlosung des Nationalsozialismus zeigten sich die Ostdeutschen mit 5 % deutlich zurückhaltender. Aber 9,2 % der Westdeutschen sind davon überzeugt die NS-Verbrechen würden in der Geschichtsschreibung "weit übertrieben".

Männer mit niedrigem Bildungsniveau befinden sich deutlich im Brennpunkt. Befragte mit hohem Bildungsabschluss stimmten rechtsextremen Aussagen deutlich seltener zu, auch unterstützen Frauen solche Thesen weniger als Männer. Die größte Zustimmung zu rechtsextremen Einstellungen verzeichnen Meinungsforscher bei Arbeitslosen gefolgt von Ruheständlern.

Besondere Aufmerksamkeit erfordere die Ausländerfeindlichkeit als "Einstiegsdroge in den Rechtsradikalismus" fordern die Autoren. Rechtsextremismus ist kein Problem das alleine durch Ermittlungen des Verfassungsschutzes oder ordnungsrechtliche Regelungen zu lösen ist. Hier ist jede gesellschaftliche Institution gefragt. Und das fängt in den Familien an. Angst und das Gefühl der Überforderung, ein "kalter Umgang in der Familie" - soziale und psychische Faktoren also die rechtsextreme Auffassungen fördern, sind weitere Anhaltspunkte der Untersuchung.

Hier ist die Studie "Vom Rand zur Mitte" im Ganzen nachzulesen!

Eine breite gesellschaftliche Akzeptanz also, die dem Rechtsextremismus in unserem Lande keinen Einhalt gebieten wird.
Der "richtige" Mensch, zum "richtigen" Zeitpunkt, am "richtigen" Ort und Deutschland erlebt ein "Déjà-vu".
Die Tendenz ist eindeutig, die Zahlen erschreckend.





Über mich 10.11.2006, 10.13 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL



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