Eine Kollegin und ich sitzen in der normal gefüllten S-Bahn auf dem Weg zum Hauptbahnhof.
Neben uns im Türenbereich 3 Mütter mit Kinderwägen und dazugehörigem Kind die sich durch die Stehenden kämpfen um sich setzen zu können.
Eine Haltestelle weiter steigt eine Frau in den Zug, kommt anstandslos an den 3 Kinderwägen vorbei und hat den um die Uhrzeit seltenen Glücksfall eines Sitzplatzes.
Soweit alles nicht auffällig bis zu den Worten der zuletzt zugestiegenen Frau: "Eine bodenlose Frechheit. Mitten im Berufsverkehr!!"
Wenn man neuerdings solche
Artikel lesen muss, sollte man dann vielleicht über ein Transportverbot von Kleinkindern mit Kleinkinderfahrzeugen von täglich 6 Uhr - 20 Uhr nachdenken? Oder sollte man hier die Beförderung grundsätzlich untersagen? Mütter haben ja eh so viel Zeit da könnte man die Strecke ja auch an der frischen Luft zurücklegen.
Da geht mir aber auch der (lila) Hut hoch, wenn ich sowas lese! Am besten erklären wir ganz Deutschland zur kinderfreien Zone und sperren die Blagen in den Keller, bis sie 18 sind. Oder wie? Allerdings: Manche Kindlein gehen mir schon auf den Geist! Vor zwei Jahren fuhr ich mal mit zwei Familien in einem (Großraum-)Zugabteil. Es war 7 Uhr abends, sie kamen anscheinend von einem Ausflug in die Wilhelma. Die lieben Kleinen waren aber nicht etwa quengelig vor Müdigkeit, sondern äußerst gut gelaunt, wie Kinder nach solchen Ausflügen oft sind, wie aufgezogen. Sie kreischten herum, rannten lautstark brüllend wild durch das ganze Abteil, kraxelten über Tisch und Bänke, eins schwang sich sogar ins Gepäcknetz! Die Eltern saßen derweil in einer Ecke, kümmerten sich um nichts und schwätzten gemütlich mit einander. Ehrlich gesagt, da kam ich mir schon sehr alt und ruhebedürftig vor! Immerhin: Die Eltern mussten die Rabauken nach der Fahrt mit heim nehmen, ich hatte dann meine Ruhe
vom 16.10.2007, 11.47