Ausgewählter Beitrag

~Robert Enke~

Der Suizid von Robert Enke hat mich erschüttert.

Ich mochte diesen Menschen, so wie ich ihn durch die Medien hab kennenlernen dürfen.

Und es betrübt mich sehr dass seelische Erkrankungen nach wie vor so unter dem Mantel der Verschwiegenheit gehalten werden - gehalten werden müssen. In einer Gesellschaft in der man funktionieren muss. Wo ein gebrochenes Bein als Leiden akzeptiert ist, eine gebrochene Seele aber nicht anerkannt wird.
Und schon gar nicht im millionenschweren Leistungssport!

Ob ein Umdenken in der Gesellschaft stattfinden wird, durch den frühen Tod eines allseits beliebten Sportlers? Ich bezweifle es!

Ich wollte eigentlich gar nichts dazu schreiben, aber mich persönlich stören die Anklagen über seine Wahl der Art und Weise seines Freitods die man überall lesen kann.

Ein Mensch der von Depressionen gequält wird ist oftmals eines rationalen Denkens nicht mehr mächtig. Schon gar nicht wenn er davor steht freiwillig aus dem Leben zu scheiden. Ein Mensch der das Weiterleben als unmöglicher einschätzt als den Tod!!!

Dieser traurige Anlass wühlt auch in mir ein Ereignis auf das mittlerweile zwar schon 11 Jahre zurückliegt, aber niemals vergessen ist.

Ein geliebtes Familienmitglied - Depressionen - ein Regionalzug.

Dieser Mensch hat zeit seines Lebens immer sich selbst zuletzt wichtig genommen. Nie einer Fliege etwas zuleide getan. Hat dieser Mensch wirklich bewusst realisiert was er in diesem Moment dem Lokführer antut oder seiner gesamten Familie????

Mein Mitgefühl gilt seiner Frau und der Familie und allen die ihm nahe gestanden sind.

Ãœber mich 11.11.2009, 23.49

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Kommentare zu diesem Beitrag

4. von micha

vorgestern hatte ich den Schock, kurzzeitig mit einem solchen Thema in Berührung zu kommen. Las ich doch im Newsticker, dass direkt 300 m von unserem Haus weg (B26), eine Frau von einer Brücke sprang und von einem Auto erfaßt wurde. Sie war sofort tod. Ich dachte da an eine bestimmte, mir sehr nahe stehende Person. Mir blieb das Herz stehen und ich dachte nicht mal mehr logisch, um den Hörer zu greifen, fuhr nur los und gottlob, war es jemand anders.
Der Fahrer des Wagens flüchtete, obwohl er wahrscheinlich gar nicht Schuld war.
Ich finde das zwar sehr schlimm, denke aber, wenn jemand sein Leben beenden muss, sollte er wenigstens insofern Rücksicht nehmen, dass er niemand anders mit hineinzieht.
LG Micha

vom 10.03.2010, 12.59
3. von Frau Margritli

Ich würde mir auch wünschen, dass ein Umdenken stattfindet, kann es mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen. Normalerweise kann ich mit Boris Becker ja nichts anfangen, aber er hat es in einem Interview auf den Punkt gebracht: Wenn es bekannt geworden wäre, wäre er Woche für Woche im gegnerischen Stadion fertig gemacht worden. Traurig, aber wahr.

Doch es betrifft doch nicht nur Krankheiten. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass es im gesamten Leistungssport keine Homosexualität gibt? Das kann mir keiner erzählen.

Diese Art des Selbstmordes ist schlimm, weil andere direkt betroffen sind und in Gefahr gebracht werden. Aber ich denke, dass ein derart kranker und verzweifelter Mensch sich dessen nicht bewusst ist.

vom 13.11.2009, 21.31
Antwort von Ãœber mich:

Ja Thema Homosexualität hatten mein Großer und ich in dem Zusammenhang die Tage auch. Genauso ein Tabu im Fussball. Wobei ich mir genausowenig vorstellen kann wie Du dass keine schwulen Männer dort zu finden sind.


2. von Helmut

Leistungssport ist gnadenlos, wer schwach oder krank ist gilt als Memme (Reaktion eines Menschen auf Deislers Bekenntnis). Ich habe mir schon oft Gedanken über meine Zukunft gemacht... Wie lange geht das noch mit der Kurzarbeit? Werde ich am Ende erwerbslos ? Sich deshalb selbst töten... Ich lebe sehr gerne und Frankreich gibt noch so viele Ecken, die entdeckt werden wollen. In der Frühlingsrolle ist Lachs und Sauerkraut, dazu werden grüne Linsen serviert.
LG
Helmut

vom 12.11.2009, 14.06
Antwort von Ãœber mich:

Gnadenlos - ja das trifft es ganz gut.
Hochachtung vor Deisler zu seiner Entscheidung. Er ist damit glücklicher.
Für Enke wäre das so nie in Frage gekommen, dazu liebte er seinen Sport wohl zu sehr.

Zukunftsängste hat bestimmt jeder in irgendeiner Form schon mal erlebt. An Suizid denken deshalb noch lange nicht alle. Depressionen sind eine andere Kragenweite.
Lieben Gruß
Kerstin

1. von Wortman

Mach dir keine Hoffnungen, es gibt kein Umdenken in der Gesellschaft.
Jetzt stürztt sich die Presse drauf, nimmt das Leben und das Umfeld für 2 Wochen komplett auseinander und in 6 Monaten weiß keiner mehr, wer Enke war...

Bis zu seinem Tod wusste ich ja nicht mal, dass der existiert ;)

vom 12.11.2009, 07.54
Antwort von Ãœber mich:

Die Hoffnung stirbt zuletzt sagt man ja so schön. ABer ich fürchte in diesem Falle hast Du Recht. 


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