mehrere Tage lang und der sehnliche Wunsch der Zustand möge nicht aufhören.
Doch auch 734 Seiten nahen sich irgendwann unweigerlich dem Ende zu.
Obwohl ich zugegebenermassen nach den ersten Seiten nicht so wirklich den Einstieg in den Roman finden konnte.
Nach ein paar Tagen habe ich einen erneuten Versuch gewagt und plötzlich war ich mittendrin in "Middlesex" und der Familie Stephanides.
Eine Familiengeschichte die im griechischen Smyrna mit den Großeltern
1922 ihren Anfang findet. Als Geschwister aufgewachsen flüchten
Desdemona und Lefty in den Kriegswirren als Ehepaar mit dem Schiff in
die USA. In Detroit werden sie bei ihrer lesbischen Cousine aufgenommen und bauen sich eine Existenz auf. Ihrer inzestuösen Beziehung entspringen zwei gesunde Kinder. Erst die Verbindung des Sohnes mit der Cousine lassen die Zellen entspringen was sie bewahrt haben und Cal kommt als zweigeschlechtliches Wesen auf die Welt.
Jeffrey Eugenides lässt seinen Protagonisten Cal (Calliope) in der
Ich-Form erzählen. Cal als Hermaphrodit geboren, mit geschlechtlichen
Anlagen beider Geschlechter, als Mädchen erzogen, schaut seinen Ahnen
in die Köpfe und erzählt auf humoristische originelle, manchmal ironisch, manchmal traurige Weise wie es zu
seinem Schicksal kommen konnte.
Die Grundidee verwoben mit mannigfaltigen Randthemen, wie Rassismus, Prohibition, Automobilgeschichte, Kriminalität, Religion, Prostitution und liebevoll in Szene gesetzten Randfiguren über die Distanz von gut 80 Jahren bis in die Jetztzeit lassen zu kaum einer Zeit Längen zu und verstehen den Leser zu fesseln.
Das Buch begleitet einen auch nach dem es gelesen wurde und es bedarf eines gewissen Abstandes bis man sich einem neuen Werk widmen kann.