5/2011
Halloween - Stewart O´NanHalloween, der Tag der lebenden Leichen. Die Geister dreier toter Teenager kehren aus dem Zwischenreich zurück nach Avon., Connecticut. Vor genau einem Jahr sind sie hier gestorben: eine rasende Tour über den Highway, die Smashing Pumpkins laut aus den Boxen, ein Joint, hinter ihnen ein Polizeiwagen mit heulender Sirene. Eine scharf Kurve. Ein Baum. Nun sehen sie nach den Freunden, die den Unfall überlebt haben: Kyle, entstellt und debil, und Tim, völlig unverletzt, aber innerlich "längst tot". So etwas merken Geister, und sie merken auch, dass Tim etwas Schreckliches vorhat. Doch sie können es nicht verhindern, gegen den Willen der Lebenden kommen sie nicht an. So nimmt ein neues Verhängnis seinen Lauf."Geschrieben wie auf Speed" - so stehts im Klappentext, und da ist was Wahres dran. Nein das ist kein Horrorroman auch wenn der Titel das vielleicht suggerieren mag - es ist eine düstere verstörende Novelle von Schuld und Gewissen.
Erzählt von einem Toten, Marco, kommentiert von Danielle und Toe, ebenfalls tot, die als Geister immer noch in dieser typischen amerikanischen Kleinstadt gefangen sind. Sie bringen dem Leser im Rückblick Schritt für Schritt die Umstände des Unfalles näher und führen die Überlebenden in ihrer hilflosen Gedankenwelt vor. So wird von Anfang an eine angespannte Atmosphäre geschaffen die sich zu einem Sog entwickelt um sich zwangsläufig im Unvermeidlichen zu verlieren.
Mein zweiter "O´Nan" und ich bin ein weiteres Mal wirklich begeistert. Ein wunderbarer Beobachter, der detailgetreu wiedergibt und dem Leser einiges abverlangt. Einzig der Schreibstil ist ein wenig holprig, und durch den Einwurf der Kommentare, die sprunghafte Erzählung zwischen jetzt und damals wird der Lesefluss ein wenig blockiert, die Spannung beeinträchtigt das aber nicht.
Beklemmend und nachhaltig!
Hm - ich weiß nicht, obwohl ich ja selbst gerade einen Roman aus dem eher schwarzen Psychogenre gelesen habe, aber ich glaube nicht, dass mich das anspricht.
Lieben Gruß
Elke
vom 07.02.2011, 00.09
Dann würde die Leserei zur Quälerei ;-)
Nein dazu muss man die Laune haben, das ist nichts was man immer zu sich nehmen kann, und man sollte sich keinesfalls in einer depressiven Lebensphase befinden.