z o o m
Aber kurz vor der Grenze ging plötzlich auf 3 Spuren nichts mehr weiter. Stau! Warum auch immer! Kontrolliert wird ja nicht mehr! Und wenn man gerade mal selbst nicht am Steuer sitzt knipst man halt in der Gegend herum. Ausser viel heissem Blech gibts kaum zu sehen, aber vor lauter Urlaubsfreude ergötzt man sich auch an Kleinigkeiten *gg* Wie zum Beispiel niedlichen Beifahrern, fremden Babyfüssen oder auch zwei verwirrten Rehen die durch den Zaun getrennt waren und einen Weg zueinander suchten.
Aber kaum wartet man 1 1/2 Stunden gehts doch auch schon weiter. Eine
Baustellen bedingte Fahrspurverengung hat uns aufgehalten. Noch schnell
ein paar Forint geholt und dann Endspurt Richtung Balaton. Zwischen
Györ und Veszprem konnte ich bei einer kurzen Trinkpause die
Burgruine
Csesznek knipsen. Sie gilt als eine der schönsten des ganzen Landes.
Leider hat es sich nicht ergeben sie zu besichtigen, sollte ich aber
nochmal in Ungarn verweilen steht sie auf dem Programm, ebenso die
Benediktinerabtei Pannonhalma die auf derselben Strecke liegt und zum
UNESCO-Welterbe gehört.
Um 14:30 Uhr waren wir dann endlich an unserem Ferienhaus in Balatonszemes angekommen.
Ein altes knöchiges ungarisches Weiberl und ihr Sohn, beide keines
Wortes deutsch mächtig, haben uns in Empfang genommen. Zuerst dachten
wir ja wir seien falsch denn die Wohnung sah so bewohnt aus. Decken
waren ausgebreitet, Jacken hingen herum und in der Küche standen Teller
mit Hühnerbeinresten.
Wie sich aber herausstellte haben die beiden wohl nur längere Zeit
auf uns gewartet, obwohl in unserem Vertrag stand Ãœbergabe ab 15 Uhr.
Nun ja, nach kurzer Hausbesichtigung war ich ich prompt doch sehr
enttäuscht. Aber was will man bei der Einrichtung und dem Komfort bei
einer Vermieterin weit in den 80 erwarten? ;-) Alles sehr hausbacken
und altmodisch und düster. Mit dunklen Möbeln, Deckchen und Kunstblumen
und muffelig-moderiger Geruch. Ich hab mich aber schnell mit dem
Gedanken getröstet, dass wir die Herberge ja lediglich zum Schlafen und
Waschen nutzen werden, und ansonsten unterwegs an der frischen Luft
sind.
Weitaus mehr geschockt war ich allerdings von den hygienischen
Bedingungen. Schimmel und Stockflecken im Bad. Den 100 Jahre alten
Badevorleger hab ich erstmal mit einem Handtuch verdeckt. Schimmel in
der Küche, zum Glück an Stellen die wir nie berühren mussten. Die
Besteckschublade wurde von uns nur mit zugekniffener Nase geöffnet. Was
da so stank? Keine Ahnung! Benötigtes Geschirr und Besteck wurde
erstmal kräftig heiss abgewaschen bevor es in Gebrauch kam.
Den Betten hat man es angesehen dass sie ein Paradies für
Hausstaubmilben sind, gerochen hat man es auch. So staubig, dass einem
die Luft wegblieb. Zum Glück hatte ich mein persönliches Kopfkissen
dabei, in das ich jede Nacht meine Nase steckte. Nur leider hat es auch
bald den allgemeinen Aussengeruch angenommen.
Das Highlight allerdings war das separate WC. Sobald man die Tür
geöffnet hatte, kam einem ein Duft entgegen der bisher gekanntes
übertraf. Doch die Toilette war absolut sauber, keine Ahnung woher
dieser Gestank kam. Zum Glück stand dort eine Dose Rosenduftzerstäuber,
der allerdings immer nur wenige Minuten Linderung verschuf.
Wir haben also den Vertrag gegenseitig unterschrieben und die letzten
Euronen bar über den Tisch geschoben und machten uns dann ans
Auspacken.
Nein, uns bei der Reisegesellschaft zu beschweren kam uns allen drei
nicht in den Sinn. Erstens war uns ja klar, dass auch heute noch in
Ungarn nicht unbedingt mit den hygienischten Bedingungen zu rechnen ist
und andererseits wollten wir uns nicht stressen. Das hiese
Bestandsaufnahme, Fotos, Erklärungen, Anrufe, Umstände etc.
Ne wir wollten unsere Ruhe und unseren wohlverdienten Urlaub und so
galt es sich halt mit den Umständen zu arrangieren, was uns im Verlauf
der nächsten 14 Tage ja auch ganz gut gelang! Mit Ausnahme der Toilette *gg*
Nach dem Auspacken sind wir in die Ortschaft gelaufen um uns ein wenig umzuschauen, was uns denn noch bekannt vorkommt. Nicht viel bis gar nichts um ehrlich zu sein. Es hat sich viel verändert, zum Touristenvorteil. Ich persönlich brauche im Urlaub kein deutsches Bier, Hamburger, Pizza und Ähnliches. Und so haben wir auch ein ungarisches Lokal angesteuert um uns ordentlich zu stärken nach der langen Fahrt und den ersten Aufregungen ;-) Am Kiosk haben wir uns für den ersten Abend in Ungarn noch mit Rotwein eingedeckt, haben auf der Terrasse ein paar schöne Lampions aufgehängt und auf einen hoffentlich schönen Urlaub angestossen!
Lasst das Bild mal auf Euch wirken *gg*
Was würde unser deutsche TÜV dazu sagen?
Überall stehen in Ungarn Karussels und Ähnliche Fahrgeschäfte, Sohnemann durfte logo eine Runde drehen weil er wirklich so lieb war auf der doch langen Fahrt.
Aber nicht mit diesem hier ;-)
Fortsetzung folgt......
mit dem ersten Plantschen im Balaton und unserer Fahrt nach Tapolca und der Fahrt mit der Fähre von Tihany über den See.
Sicherlich war der weitere Verlauf bedeutend schöner als die Anreise inklusive der ersten nicht so tollen Überraschungen. Sonst hättest Du Dir bestimmt nicht so viel Mühe gegeben, diesen Auftakt für uns Leser nach-erlebbar zu machen.
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.
LG Karin
vom 03.09.2008, 01.20