Dienstag 12.08.08: Heute war wieder Plantschen angesagt! Ins Getümmel
an den Strand direkt vor der Haustür trieb es uns nach wie vor nicht
und so sind wir schwer beladen einige hundert Meter westlich zu einer
ganz süssen Bucht marschiert die wir tags zuvor auf einer
Entdeckungsfahrt aufgestöbert hatten.
Mittwoch
13.08.08: Unser zweiter Ausflug stand auf dem Programm und dieser
führte uns 50 km weiter südwestlich an den Kis-Balaton (Kleiner
Plattensee). Dieser gehört zum Balaton-Felvidéki Nemzeti Park und war
einmal organischer Teil des Balaton.
Ausgedehnte Schilfgebiete, große Wasserflächen, Sumpfwiesen, Tümpel,
Eschen- und Erlenauen. Ãœber 250 Vogelarten haben ein zuhause in dem
15000 Hektar großen Vogelparadies. Aber auch viele andere Tierarten wie
die europäische Sumpfschildkröte oder den Hermelin findet man hier,
ebenso wie eine artenreiche Fauna darunter zahlreiche Orchideenarten.
Der grösste Teil des Kis-Balaton ist ein strikt geschütztes Gebiet und
kann nur in Begleitung eines Führers oder mit spezieller Genehmigung
erkundet werden.
Unser Ziel war das Büffelreservat Magyaród in
Kápolnapuszta
das frei besuchbar ist. Hier hat man es sich zum Ziel gesetzt dem
ungarischen Wasserbüffel, einer der ältesten ungarischen Tierrassen,
das Ãœberleben zu sichern. Noch Anfang des 19. Jahrhunderts gab es in
Ungarn eine Population von mindestens 100 000 Tieren, die als Zugtiere
und zur Milch- und Fleischgewinnung dienten. Nach dem 2. Weltkrieg ging
das rapide zurück durch den vermehrten Einsatz von Maschinen.
1992 wurde der Bestand von nur noch 16 Tiere durch eines der
ungewöhnlichsten Tierschutz- und Zuchtprogramme auf mehr als 200 Tiere angehoben.
Da die Weideflächen des Reservates nicht ausreichten wurde rund die
Hälfte der Tiere in eine benachbarte Puszta nach Zalavar ausgesiedelt.
Zu den verbleibenden 100 Büffeln wurde eine Herde Graurindern
angesiedelt.
Das Reservat ist für Besucher bequem begehbar. Im Besucherzentrum
bekommt man eine Übersicht über die vielfältige Tierwelt am kleinen
Plattensee.
Im Büffelstall ist vorne ein kleines Museum in dem man alte
landschaftliche Geräte zu sehen bekommt und alte Photographien wie die
Landwirtschaft mit Büffeln einst von statten ging. Dahinter sind die
Hundezwinger, die hier anstatt einer Schafherde eine Büffelherde zu
bändigen haben. Ein Stück weiter hinten liegen sie dann, die Büffel. In
einem großen Schlammbad, zur Hautpflege und um sich die Insekten vom
Leib zu schaffen.
Wir haben Photos gesehen wo sich die Büffel bereitwillig haben füttern
und streicheln lassen. Wir haben wohl eine schlechte Zeit erwischt,
denn sie lagen einfach nur faul im Schlamm herum ;-)
Wenn man noch weiter durch das Gelände spazieren geht kommt man zu der
Herde Graurinder. Ich finde die so faszinierend mit ihren Hörnern. Für
mich ein Stück typisches Ungarn, das man leider nur noch selten dort
antrifft.
Brennen darfs hier im Reservat nicht ;-) Der Feuerlöschkasten in der prallen Sonne, die Schläuche schauen mehr wie porös aus.
Ein sehr schöner Ausflug in noch unberührte Natur! Wenn man Urlaub am Plattensee macht als Ausflugsziel unbedingt empfehlenswert.
Und wir haben an diesem Nachmittag noch ein weiteres Ziel angesteuert, wo ich mich noch viele Stunden mehr hätte aufhalten und noch mal 200 Fotos hätte schießen können.
Csillagvár - Die Sternenburg. Also....Fortsetzung folgt
Teil I die Anfahrt
Teil II das erste Plantschen
Teil III der Höhlensee in Tapolca
Auch ohne Rotwein schmeckt der Reisebericht ...
Und ich werde mir immer sicherer, dass wir irgendwann mal an den Balaton fahren werden ...
Naturreservate -schade, dass es solche "Einrichtungen" geben muss, gut, dass es solche gibt ...
Wasserbüffel - irgendwie erinnert mich das an unseren Urlaub in Vietnam ...
Allerdings muss das eine andere Gattung sein ...
Ich "kämpfe" mich nun einen Beitrag weiter nach oben ....
vom 11.09.2008, 23.04