Auf der Weiterfahrt zu unserem nächsten Ziel kamen wir durch ein
Armenviertel, hauptsächlich bewohnt durch Romas die dort in ganz
schlimmen Verhältnissen hausen müssen. Wir sahen Hütten ähnlich den
Favelas in Brasilien aus Brettern und mit Decken als Türen, viele sehr
verwahrloste Kinder mit wenig oder sehr verdreckter Kleidung am Leib.
Eine alte Frau saß mit mehreren Kleinkindern im Straßengraben unter
einem Baum um sich vor der Sonne zu schützen.
Und ausgerechnet dort hab ich das einzige bewohnte Storchennest gesehen
und natürlich angehalten um es zu knipsen. Sofort sahen wir aus allen
Ecken diese Kinder auf uns zustürmen, die natürlich hofften von uns was
zu bekommen. Nachdem wir aber vor 30 Jahren schon einmal ein ähnliches
Erlebnis hatten, und unser Auto damals ziemlich ausgeräubert wurde
gaben wir Gas!
Wenn man sich den erworbenen Wohlstand
vieler Ungarn anschaut steht man solcher Armut noch fassungsloser
gegenüber. Mit gemischten Gefühlen und sehr nachdenklich sind wir dann
weitergefahren.
Unser zweites Ziel an diesem heissen Augusttag war die Sternenburg - Csillagvár ein wenig ausserhalb von
Balatonszentgyörgy im Bariwald.
Die Burg wurde 1820-23 vom Grafen László Festetics nach italienischen Mustern als Jagdhaus gebaut, ihr sternförmiger Grundriss macht sie weltweit als Bauwerk einzigartig. Heutzutage ist ein Museum untergebracht mit Szenen die das Leben der Husaren von damals nachstellt.
Aber viel interessanter war ja das drumherum. Da hatten wir zum einen den niedlichen Streichelzoo, für Sohnemann natürlich ein absolutes Highlight.
Mein Highlight allerdings war die Csárda. So was niedliches, so romantisch, so nostalgisch! Meine Mutter und ich sind aus dem Staunen nicht mehr rausgekommen und meine Kamera lief heiss. In den 2 Stunden waren es 200 Bilder *gg*
Der Hausherr hat eine Sammelwut für sämtliche alten Gebrauchsgegenstände und hat diese rings um die Csárda verteilt und zudem Alles noch schön dekoriert.
Die schönsten Bilder hab ich ins Picasa Web Album gepackt, am besten ihr wählt die Diaschau aus.
Hier gehts lang! Der Header ist im Ãœbrigen auch dort entstanden.
Und so ganz nebenbei wird man dort auch prima verköstigt. Wir haben uns zum ersten Mal einen
Langos (Langosch) bestellt, mit Sauerrahm und Käse belegt. Superfettig aber wirklich sehr lecker *gg*
Ich hätte es dort wirklich ewig aushalten können, aber Sohnemann drängte irgendwann zur Rückfahrt.
Und das war auch gut so, denn wir hatten an diesem Abend einen sagenhaften Sonnenuntergang den ich natürlich festhalten musste ;-)
Mit einem herzlichen Gruß an
Frau Waldspecht!
Fortsetzung folgt....mit tollen Bildern aus der
Bugac-Puszta *schwärm*
Teil I die Anfahrt
Teil IV die Wasserbüffel am Kis-Balaton
Teil II das erste Plantschen
Teil III der Höhlensee in Tapolca
Ganz tolle Bilder hast Du gemacht, Kerstin
Ich würde mich auch totfotografieren an den gesammelten Antiquitäten. Wie gut, dass digitales Fotografieren erfunden wurde, das macht die Wohnung nicht so voll und den Geldbeutel nicht so leer
Ich freu mich auch schon auf die Fortsetzung des Urlaubsberichtes.
Zahlt Dir der ungarische Touristenverein was für Deine Werbetrommel?
Liebe Grüße aus GAP
Helga
vom 12.09.2008, 14.04