Blogeinträge (themensortiert)

Thema: ♥ Schönes & Sinnliches

~Ungarn....Bugacpuszta~

Donnerstag 14.08.08: Zur Entspannung war wieder Badetag in unserer kleinen Bucht angesagt und Abends gings wieder zu unserem Weinfass.

Freitag 15.08.08: Es hieß früh aufstehen. Denn wir hatten uns heute den ersten größeren Ausflug vorgenommen. 250 km einfache Strecke. In die Bugac-Puszta.
Ein Wunsch meiner Mama. Auf einer Ungarnreise ohne uns Kinder, quer durch Ungarn mit dem Wohnmobil, hatte sie dort schon mal ein paar schöne Tage verbracht. Damals hatten meine Eltern mehrere Liter Wein mit einem Csikos getrunken und der erzählte dann weinselig "Wenn ich trinke eine Flasche darf ich schlafen bei Mama, wenn ich trinke zwei Flasche muss ich schlafen bei Hund!"

Wir haben uns ausgerechnet einen der heissesten Tage für unsere Pusztafahrt ausgesucht. Und wir haben uns dummerweise mit der Strecke ein wenig verkalkuliert und einen Umweg fahren müssen um unser Ziel zu erreichen. Aber irgendwann waren wir dann da und was wir gesehen haben hat uns für das Alles entschädigt.

Die Bugac-Puszta ist Teil des Nationalparks Kiskunság der von der UNESCO als Weltnaturerbe aufgenommen wurde.
Der Name geht zurück auf den Volksstamm der Kumanen, einem Hirtenvolk, das im 13. Jahrhundert Natur und Siedlungsstrukturen prägte, die zum Teil bis heute erhalten geblieben sind. Auch deren alte Haustierrassen bevölkern noch immer die Weiden der Puszta.
Die ausgedehnten Sanddünen und die Steppen auf alkalischem Boden mit flachen Alkaliseen, die erst in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts austrockneten, waren als Ackerland ungeeignet. Als Weideland aber geradezu prädistiniert für die Tierzucht der altungarischen Nutztiere wie Graurind, Zackelschaf und des Mangalica-Wollschweins. Später dann kam das ungarische Halbblutpferd dazu. Der Nationalpark ist sehr um den Genbestand dieser Herden bemüht.



Wilde Hirtenromantik im abwechslungsreichsten, vielfältigsten, ursprünglichsten Landschaftsgebiet Ungarns mit Steppenweiden, ausgedehnten Salzflächen, Sanddünen, Wacholderwälder.

Bei Ankunft wird das Auto abgestellt und man erreicht das Gestüt auf dem die genannten Tiere gezüchtet werden entweder zu Fuß oder aber mit einer Pferdekutsche.



Nahe des Gestüts kann man sich im Hirtenmuseum den Alltag der Hirten, den Bau einer Hütte, Schnitzereien und Werkzeug betrachten.

Am Gestüt selbst kann man dann die wildromantischen Vorführungen der Pferdehirten, Csikos, bestaunen. Das hatte schon was mit dem alten Ziehbrunnen und der freigelassenen Graurinderherde im Hintergrund.



Der Rinderhirte ist im Übrigen der Gulyás, von dem das Gulasch seinen Namen ableitet. Allerdings ist in Ungarn das "Gulasch" eine im Kessel, traditionell über offenem Feuer, gegarte deftige Fleischsuppe. Das was hierzulande unser Gulasch ist den Ungarn das pörkölt.

Diese und weitere Bilder hab ich wieder ins Picasa Album hochgeladen. Hier entlang bitte! Ich hoffe ihr habt Spaß dabei!

Fortsetzung folgt.....mit einem Festival in Baltonlelle

Teil I die Anfahrt                          Teil IV die Wasserbüffel am Kis-Balaton
Teil II das erste Plantschen           Teil V die Sternenburg
Teil III der Höhlensee in Tapolca

Über mich 15.09.2008, 11.25 | (6/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

~Ungarn....Sternenburg~

Auf der Weiterfahrt zu unserem nächsten Ziel kamen wir durch ein Armenviertel, hauptsächlich bewohnt durch Romas die dort in ganz schlimmen Verhältnissen hausen müssen. Wir sahen Hütten ähnlich den Favelas in Brasilien aus Brettern und mit Decken als Türen, viele sehr verwahrloste Kinder mit wenig oder sehr verdreckter Kleidung am Leib. Eine alte Frau saß mit mehreren Kleinkindern im Straßengraben unter einem Baum um sich vor der Sonne zu schützen.

Und ausgerechnet dort hab ich das einzige bewohnte Storchennest gesehen und natürlich angehalten um es zu knipsen. Sofort sahen wir aus allen Ecken diese Kinder auf uns zustürmen, die natürlich hofften von uns was zu bekommen. Nachdem wir aber vor 30 Jahren schon einmal ein ähnliches Erlebnis hatten, und unser Auto damals ziemlich ausgeräubert wurde gaben wir Gas!

Wenn man sich den erworbenen Wohlstand vieler Ungarn anschaut steht man solcher Armut noch fassungsloser gegenüber. Mit gemischten Gefühlen und sehr nachdenklich sind wir dann weitergefahren.



Unser zweites Ziel an diesem heissen Augusttag war die Sternenburg - Csillagvár ein wenig ausserhalb von Balatonszentgyörgy im Bariwald.

Die Burg wurde 1820-23 vom Grafen László Festetics nach italienischen Mustern als Jagdhaus gebaut, ihr sternförmiger Grundriss macht sie weltweit als Bauwerk einzigartig. Heutzutage ist ein Museum untergebracht mit Szenen die das Leben der Husaren von damals nachstellt.

Aber viel interessanter war ja das drumherum. Da hatten wir zum einen den niedlichen Streichelzoo, für Sohnemann natürlich ein absolutes Highlight.
Mein Highlight allerdings war die Csárda. So was niedliches, so romantisch, so nostalgisch! Meine Mutter und ich sind aus dem Staunen nicht mehr rausgekommen und meine Kamera lief heiss. In den 2 Stunden waren es 200 Bilder *gg*



Der Hausherr hat eine Sammelwut für sämtliche alten Gebrauchsgegenstände und hat diese rings um die Csárda verteilt und zudem Alles noch schön dekoriert.

Die schönsten Bilder hab ich ins Picasa Web Album gepackt, am besten ihr wählt die Diaschau aus. Hier gehts lang! Der Header ist im Übrigen auch dort entstanden.

Und so ganz nebenbei wird man dort auch prima verköstigt. Wir haben uns zum ersten Mal einen Langos (Langosch) bestellt, mit Sauerrahm und Käse belegt. Superfettig aber wirklich sehr lecker *gg*

Ich hätte es dort wirklich ewig aushalten können, aber Sohnemann drängte irgendwann zur Rückfahrt.

Und das war auch gut so, denn wir hatten an diesem Abend einen sagenhaften Sonnenuntergang den ich natürlich festhalten musste ;-)


Mit einem herzlichen Gruß an Frau Waldspecht!











Fortsetzung folgt....mit tollen Bildern aus der Bugac-Puszta *schwärm*

Teil I die Anfahrt Teil IV die Wasserbüffel am Kis-Balaton
Teil II das erste Plantschen
Teil III der Höhlensee in Tapolca


Über mich 10.09.2008, 22.34 | (6/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

~Ungarn....Wasserbüffelreservat~

Dienstag 12.08.08: Heute war wieder Plantschen angesagt! Ins Getümmel an den Strand direkt vor der Haustür trieb es uns nach wie vor nicht und so sind wir schwer beladen einige hundert Meter westlich zu einer ganz süssen Bucht marschiert die wir tags zuvor auf einer Entdeckungsfahrt aufgestöbert hatten.

Mittwoch 13.08.08: Unser zweiter Ausflug stand auf dem Programm und dieser führte uns 50 km weiter südwestlich an den Kis-Balaton (Kleiner Plattensee). Dieser gehört zum Balaton-Felvidéki Nemzeti Park und war einmal organischer Teil des Balaton.
Ausgedehnte Schilfgebiete, große Wasserflächen, Sumpfwiesen, Tümpel, Eschen- und Erlenauen. Über 250 Vogelarten haben ein zuhause in dem 15000 Hektar großen Vogelparadies. Aber auch viele andere Tierarten wie die europäische Sumpfschildkröte oder den Hermelin findet man hier, ebenso wie eine artenreiche Fauna darunter zahlreiche Orchideenarten.

Der grösste Teil des Kis-Balaton ist ein strikt geschütztes Gebiet und kann nur in Begleitung eines Führers oder mit spezieller Genehmigung erkundet werden.










Unser Ziel war das Büffelreservat Magyaród in Kápolnapuszta das frei besuchbar ist. Hier hat man es sich zum Ziel gesetzt dem ungarischen Wasserbüffel, einer der ältesten ungarischen Tierrassen, das Überleben zu sichern. Noch Anfang des 19. Jahrhunderts gab es in Ungarn eine Population von mindestens 100 000 Tieren, die als Zugtiere und zur Milch- und Fleischgewinnung dienten. Nach dem 2. Weltkrieg ging das rapide zurück durch den vermehrten Einsatz von Maschinen.
1992 wurde der Bestand von nur noch 16 Tiere durch eines der ungewöhnlichsten Tierschutz- und Zuchtprogramme auf mehr als 200 Tiere angehoben. Da die Weideflächen des Reservates nicht ausreichten wurde rund die Hälfte der Tiere in eine benachbarte Puszta nach Zalavar ausgesiedelt. Zu den verbleibenden 100 Büffeln wurde eine Herde Graurindern angesiedelt.











Das Reservat ist für Besucher bequem begehbar. Im Besucherzentrum bekommt man eine Übersicht über die vielfältige Tierwelt am kleinen Plattensee.
Im Büffelstall ist vorne ein kleines Museum in dem man alte landschaftliche Geräte zu sehen bekommt und alte Photographien wie die Landwirtschaft mit Büffeln einst von statten ging. Dahinter sind die Hundezwinger, die hier anstatt einer Schafherde eine Büffelherde zu bändigen haben. Ein Stück weiter hinten liegen sie dann, die Büffel. In einem großen Schlammbad, zur Hautpflege und um sich die Insekten vom Leib zu schaffen.
Wir haben Photos gesehen wo sich die Büffel bereitwillig haben füttern und streicheln lassen. Wir haben wohl eine schlechte Zeit erwischt, denn sie lagen einfach nur faul im Schlamm herum ;-)
Wenn man noch weiter durch das Gelände spazieren geht kommt man zu der Herde Graurinder. Ich finde die so faszinierend mit ihren Hörnern. Für mich ein Stück typisches Ungarn, das man leider nur noch selten dort antrifft.



Brennen darfs hier im Reservat nicht ;-) Der Feuerlöschkasten in der prallen Sonne, die Schläuche schauen mehr wie porös aus.

Ein sehr schöner Ausflug in noch unberührte Natur! Wenn man Urlaub am Plattensee macht als Ausflugsziel unbedingt empfehlenswert.
Und wir haben an diesem Nachmittag noch ein weiteres Ziel angesteuert, wo ich mich noch viele Stunden mehr hätte aufhalten und noch mal 200 Fotos hätte schießen können. Csillagvár - Die Sternenburg. Also....Fortsetzung folgt

Teil I die Anfahrt
Teil II das erste Plantschen
Teil III der Höhlensee in Tapolca

Über mich 10.09.2008, 00.57 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

~Ungarn....die Dritte~

Montag 11.08.08: Unser erster Ausflug und für mich eine kleine Reise in die Vergangenheit, denn ich war 1981 schon mal da.

Es ging nach Tapolca, eine Kleinstadt 12 km nördlich des Balatons. Bereits in der jungen Steinzeit gab es hier eine Siedlung in Nähe der Thermalquellen. 1903 wurde bei einer Brunnengrabung eine Seehöhle entdeckt. Ein Teil des dreistöckigen durch Karstwasser entstandenen Höhlensystems ist mit 20 ° C warmen Wasser bedeckt. Eine Strecke von ca. 300 m ist mit Booten befahrbar.
Das Heilklima der Höhle, beständige Temperatur von 14-16 °C und eine Luftfeuchtigkeit von 100 % und die besonders saubere Luft, hat man sich zur Heilung von Allergien, Asthma und generell Erkrankungen der Atmungsorgane zunutze gemacht. Es gibt auch eine spezielle Kurklinik, diese hat einen speziellen Zugang zur Höhle.
















Ich kann mich nicht mehr daran erinnern dass wir 1981 mit diesen Booten gefahren sind, und irgendwo hatte ich gelesen dass eine Fahrt mit Kleinkindern gefährlich sei, denn die Boote sind kippelig und das Wasser sehr tief.
Nun wir haben ja nun kein Kleinkind mehr, und es hat mich doch schon sehr gereizt diese Grottenlandschaft per Wasser zu erkunden.
Als meine Mutter die Aluminiumboote sah, hat sie dankend verneint *gg* Ok, das war auch ganz gut so, denn mit Oma hätten wir das zulässige Gesamtgewicht überschritten.

Meinem Mann war mit einem Male auch nicht mehr wohl und sah mich mit den Worten "Ich kann nicht rudern!" etwas bleich an. Na prima - also rudere ich - eigentlich wollte ich ja Bilder knipsen!! Aber da haben wir nicht mit dem Chauvinismus eines Ungarn gerechnet *gg*, der mit einer Selbstverständlichkeit meinen Mann nach vorne dirigierte, das Paddel in die Hand drückte und ihm seinem Schicksal überließ. Sohnemann saß in der Mitte und meine Wenigkeit bildete den Abschluss hinten. Schon auf den ersten Metern merkte man, mein Mann hat mir keinen Schmarrn erzählt. Er kann wirklich nicht rudern. *gg*

Wir kamen kaum vom Fleck und waren im Begriff mit dem Boot um 180 °C zu drehen. Also gab ich von hinten die Kommandos *gg* diese umzusetzen fiel offensichtlich schwer, wir näherten uns der Höhlenwand und die hinteren Boote schoben uns schon fast an. An der Wand war kein Paddeln mehr möglich, also Hände eingesetzt und wieder in die Mitte geschoben. Das Boot wackelte bedenklich, mein Handschweiß war ein Ozean und auch den kalten Schweiß meines Mannes konnte ich bis zu mir hinten riechen. *gg* So abenteuerlich bewegten wir uns also durch die 300 m Höhlensee, der immer enger und flacher wurde, dass man zum Ende hin nur noch den Kopf einziehen konnte, mit paddeln war da wirklich nichts mehr, dafür hatte ich Gesteinssand unter den Fingernägeln denn ich hab da hinten wirklich Alles gegeben unser gesamtes Gewicht in die richtige Richtung zu drücken!


Sohnemann hatte seinen Spass! An der Bootsfahrt oder wie ich Papa rumkommandiert habe? *gg* Na immerhin konnte ich wenigstens ein paar Fotos schießen, immer dann wenn ich das Boot in einer ruhigen Lage wähnte *gg* Leider ist mir das auf Blick der schaurig beleuchteten Höhle total missraten, was wackelt auch das Boot so? Dafür noch ein schaurig nostalgisches Foto - 1981 meine Schwester und icke.

Oma hatte die Höhle zwischenzeitlich verlassen und saß oben bei einem kühlen Bier. Auf den Schreck hin haben wir ihr nachgetan und so langsam beruhigten sich meine Nerven dann wieder *gg*

Bevor wir zur zweiten Sehenswürdigkeit in Tapolca marschieren wollten, sollten wir aber noch ein bisserl Geld tauschen, die Forint neigten sich dem Ende. Nur waren wir nicht mehr direkt im Touristengebiet und somit eine Wechselstube Fehlanzeige. Also mussten wir eine der zahlreichen Banken aufsuchen.
Wir standen wohl sichtlich orientierungslos herum, da kam eine Angestellte und erklärte uns dass wir ein Nümmerchen ziehen müssen und warten. Also zogen wir uns ein Zettelchen, ließen uns in den Sesseln des Wartebereichs nieder und verfolgten die Anzeigetafeln über den Bankschaltern. Überall standen Sicherheitsleute mit Pistole und überwachten akribisch das Geschehen. Die Bank war gerappelt voll und unsere Nummer auf dem Zettel hatte so gar nicht annähernd etwas mit den Zahlen über den Schaltern gemein. Wie lange das wohl noch dauern wird? Holen sich die Leute hier einen Zettel und kehren nach Stunden wieder? Ok wir haben Urlaub, wir hätten ja Zeit, aber wie gesagt wir haben Urlaub und wollen was erleben *gg* Also flog das Zettelchen in den nächsten Papierkorb und wir marschierten weiter zum Mühlensee.

Der Mühlensee in Tapolca ist ein kleiner mediteran wirkender romantischer Flecken.


Hier wird das 16 ° C warme Wasser aus den dort entspringenden Warmwasserquellen gestaut und treibt eine Mühle an. Über den Bach Tapolca fließt es weiter bis in den Balaton.
Für Sohnemann am Interessantesten waren die zigtausend Goldfische. Kleine wie Riesengroße, da wurlt es im Wasser und alle warten dass von oben was fressbares abfällt.

Meine Erinnerungen von 1981 sind auch dank der vielen Dias meines Papas noch sehr lebendig und ganz speziell das Mühlenrad. Ich hatte bewußt dieses Bild im Kopf.


Und genau aus diesem Grund hab ich meine Mama genötigt dieses Bild von mir zu knipsen!


Erkennen sie die Fehler auf dem unteren Foto? *gg*

Diese und noch einige weitere Bilder hab ich ins Picasa WebAlbum hochgeladen. Hier!

Auf der Rückfahrt wollten wir mit der Fähre über den See. Also sind wir am Nordufer in westlicher Richtung zur Halbinsel Tihany gefahren, ganz gemütlich durch kleine Ortschaften und links eine Menge von Weinbergen. Eigentlich war ein Aufenthalt in Tihany geplant mit Besuch der barocken Klosterabtei. Von dort oben hat man einen traumhaften Blick auf den Balaton. Aber Junior hatte plötzlich mit Durchfall zu kämpfen (er war der Vorreiter) und wir hätten nicht viel Vergnügen gehabt dort oben, sondern vermutlich nur die Toiletten Tihanys aufgesucht. Also sind wir mit der nächstmöglichen Fähre übergesetzt nach Szántód. Von dort aus sind es nur noch 11 km bis zu unserem Urlaubsort.






Fortsetzung folgt....mit einem unserer schönsten Ausflüge, zum Wasserbüffelreservat am Kis-Balaton und zur Sternenburg

Teil I
Teil II

Über mich 05.09.2008, 11.48 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

~Ungarn....die Zweite~

Sonntag 10.08.08: Wir sind früh aufgestanden. Und mein Mann, die Sonn- und Feiertagspenntüte, war sogar der erste auf den Beinen und ist ins Dorf marschiert und hat uns frische Semmeln geholt. Und das hat er über den ganzen Urlaub so beibehalten. Respekt!
Also erstmal Frühstück, so ein bisserl haben wir uns ja mit Lebensmitteln von zuhause aus eingedeckt, aber lange würde es nicht reichen.
Also erstmal Großeinkauf für die Selbstversorgung.
Welchen Laden hätten sie denn gerne? L.idl, A.ldi, S.par? Sonntags geöffnet, aber keineswegs günstig. Wir haben bald erkannt, Essen gehen ist günstiger wie selber kochen.




z o o m

Und dann wollten wir endlich in den See! Wir hatten zwar ein Ferienhaus direkt am Strand, 30 m bis zum Wasser, aber uns war es direkt vor der Haustür dann doch etwas zu voll und so haben wir unsere Badesachen ins Auto geschmissen und haben uns in westlicher Richtung ein stilleres Badeörtchen gesucht und sind 21 km weiter in Fonyód gelandet.

Yepp, genau da gehts lang


Ein herrliches Gefühl war das nach 28 Jahren wieder im Balaton zu plantschen. Ok ich war damals 10 Jahre alt, aber ich kann mich noch sehr genau erinnern. Ganz besonders daran dass meine Schwester und ich nicht mehr aus dem Wasser zu bekommen waren, und sich unsere Mama in ihrer schieren Verzweiflung zu der Wasserschlangensage hinreissen ließ *gg*


Für den Hunger zwischendurch

Sohnemann hatte die ersten Tage noch Respekt vorm Wasser, aber als er die oben treibende Sicherheit seiner Schwimmflügel erkannte wurde er frech wie Oskar und auch er wollte trotz blauer Lippen nicht mehr aus dem ungarischen Meer heraus. Die Geschichte mit der Wasserschlange allerdings hab ich ihm erspart, wir konnten ihn auch anders ködern.

Zum Beispiel mit unserem Weinfass! Schon bei der Anreise haben wir ganz versteckt in einem privaten Garten dieses Riesenfass in der Fö ut (Hauptstraße) gesehen und waren natürlich neugierig. Gleich am zweiten Abend wurde es angesteuert und fühlten uns sofort wohl dort. Weiter weg vom Touristentreiben, hauptsächlich nur Einheimische die sich dort einen Schoppen gönnten oder Literweise in Flaschen oder Plastikkanistern den leckeren Wein vom Fass nach Hause holten.

Wir haben uns auf den Roten eingeschossen. Kékfrankos, aber so richtig lecker. In der Farbe schon beinahe lila, trocken, charaktervoll, fruchtig mit einem Beerenaroma.
Und Junior konnte dort im Garten tollen, mit den Hunden spielen, bekam meist frische Weintrauben und war begeistert von dem frischen Pfirsichsaft. Ausserdem hat sich jeder sehr liebevoll mit ihm beschäftigt. Kein Wunder dass es ihn dort immer wieder hinzog, ausserdem durfte er ja auch länger aufbleiben ;-)

Fortsetzung folgt....gleich Ungarn Teil III mit der Fahrt nach Tapolca.

Teil I


Über mich 04.09.2008, 16.51 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

~Ungarn....die Anreise~

In der Nacht auf Samstag den 09. August gings also endlich los in unseren heiss ersehnten Urlaub. Ich hatte mich früh hingelegt am Freitag Abend um noch ein paar Stunden Schlaf zu erhaschen, aber vor lauter Aufregung war daran ja gar nicht zu denken.

Mit einer Stunde Schlaf im Kreuz gings dann vollbepackt um 2:30 Uhr nachts voller Vorfreude auf die Strecke. Meine Freude wurde allerdings in München kurz vor Auffahrt auf die Autobahn getrübt. Yepp, geblitzt habens mich, mit 47 km/h in eine Baustelleneinfahrt die mit 30 km/h ausgeschildert war. 35 Euronen, ja die Rechnung lag heute im Briefkasten.

Aber sowas kommt in den besten Familien vor, davon darf man sich die Laune nicht verderben lassen und bis zur Rückfahrt an Ort und Stelle hab ich an den Vorfall auch nicht mehr denken müssen ;-)

Bis nach Linz hab ichs geschafft, dann hab ich gemerkt wie die Augendeckel schwer werden, Muttern hat mich abgelöst und ich konnt ein bisserl auf dem Beifahrersitz dösen. Aber höchstens ein Stünderl, denn da kam der Aufschrei: "Ui schau mal Kloster Melk!" *gg* Na da war ich wieder wach, das Kloster allerdings hab ich nimmer gesehen.
In Höhe von St. Pölten gabs dann erst mal ein kräftiges Reisefrühstück, aus selbstgeschmierten Semmeln und Kaffee. Gekräftigt und wacher gings dann weiter und auf der Abfahrt nach Wien konnten wir sehen, wir sind auf dem richtigen Weg ;-)



z o o m

Aber kurz vor der Grenze ging plötzlich auf 3 Spuren nichts mehr weiter. Stau! Warum auch immer! Kontrolliert wird ja nicht mehr! Und wenn man gerade mal selbst nicht am Steuer sitzt knipst man halt in der Gegend herum. Ausser viel heissem Blech gibts kaum zu sehen, aber vor lauter Urlaubsfreude ergötzt man sich auch an Kleinigkeiten *gg* Wie zum Beispiel niedlichen Beifahrern, fremden Babyfüssen oder auch zwei verwirrten Rehen die durch den Zaun getrennt waren und einen Weg zueinander suchten.













Aber kaum wartet man 1 1/2 Stunden gehts doch auch schon weiter. Eine Baustellen bedingte Fahrspurverengung hat uns aufgehalten. Noch schnell ein paar Forint geholt und dann Endspurt Richtung Balaton. Zwischen Györ und Veszprem konnte ich bei einer kurzen Trinkpause die Burgruine Csesznek knipsen. Sie gilt als eine der schönsten des ganzen Landes. Leider hat es sich nicht ergeben sie zu besichtigen, sollte ich aber nochmal in Ungarn verweilen steht sie auf dem Programm, ebenso die Benediktinerabtei Pannonhalma die auf derselben Strecke liegt und zum UNESCO-Welterbe gehört.

Um 14:30 Uhr waren wir dann endlich an unserem Ferienhaus in Balatonszemes angekommen. Ein altes knöchiges ungarisches Weiberl und ihr Sohn, beide keines Wortes deutsch mächtig, haben uns in Empfang genommen. Zuerst dachten wir ja wir seien falsch denn die Wohnung sah so bewohnt aus. Decken waren ausgebreitet, Jacken hingen herum und in der Küche standen Teller mit Hühnerbeinresten.
Wie sich aber herausstellte haben die beiden wohl nur längere Zeit auf uns gewartet, obwohl in unserem Vertrag stand Übergabe ab 15 Uhr.
Nun ja, nach kurzer Hausbesichtigung war ich ich prompt doch sehr enttäuscht. Aber was will man bei der Einrichtung und dem Komfort bei einer Vermieterin weit in den 80 erwarten? ;-) Alles sehr hausbacken und altmodisch und düster. Mit dunklen Möbeln, Deckchen und Kunstblumen und muffelig-moderiger Geruch. Ich hab mich aber schnell mit dem Gedanken getröstet, dass wir die Herberge ja lediglich zum Schlafen und Waschen nutzen werden, und ansonsten unterwegs an der frischen Luft sind.
Weitaus mehr geschockt war ich allerdings von den hygienischen Bedingungen. Schimmel und Stockflecken im Bad. Den 100 Jahre alten Badevorleger hab ich erstmal mit einem Handtuch verdeckt. Schimmel in der Küche, zum Glück an Stellen die wir nie berühren mussten. Die Besteckschublade wurde von uns nur mit zugekniffener Nase geöffnet. Was da so stank? Keine Ahnung! Benötigtes Geschirr und Besteck wurde erstmal kräftig heiss abgewaschen bevor es in Gebrauch kam.
Den Betten hat man es angesehen dass sie ein Paradies für Hausstaubmilben sind, gerochen hat man es auch. So staubig, dass einem die Luft wegblieb. Zum Glück hatte ich mein persönliches Kopfkissen dabei, in das ich jede Nacht meine Nase steckte. Nur leider hat es auch bald den allgemeinen Aussengeruch angenommen.
Das Highlight allerdings war das separate WC. Sobald man die Tür geöffnet hatte, kam einem ein Duft entgegen der bisher gekanntes übertraf. Doch die Toilette war absolut sauber, keine Ahnung woher dieser Gestank kam. Zum Glück stand dort eine Dose Rosenduftzerstäuber, der allerdings immer nur wenige Minuten Linderung verschuf.

Wir haben also den Vertrag gegenseitig unterschrieben und die letzten Euronen bar über den Tisch geschoben und machten uns dann ans Auspacken.
Nein, uns bei der Reisegesellschaft zu beschweren kam uns allen drei nicht in den Sinn. Erstens war uns ja klar, dass auch heute noch in Ungarn nicht unbedingt mit den hygienischten Bedingungen zu rechnen ist und andererseits wollten wir uns nicht stressen. Das hiese Bestandsaufnahme, Fotos, Erklärungen, Anrufe, Umstände etc.
Ne wir wollten unsere Ruhe und unseren wohlverdienten Urlaub und so galt es sich halt mit den Umständen zu arrangieren, was uns im Verlauf der nächsten 14 Tage ja auch ganz gut gelang! Mit Ausnahme der Toilette *gg*

Nach dem Auspacken sind wir in die Ortschaft gelaufen um uns ein wenig umzuschauen, was uns denn noch bekannt vorkommt. Nicht viel bis gar nichts um ehrlich zu sein. Es hat sich viel verändert, zum Touristenvorteil. Ich persönlich brauche im Urlaub kein deutsches Bier, Hamburger, Pizza und Ähnliches. Und so haben wir auch ein ungarisches Lokal angesteuert um uns ordentlich zu stärken nach der langen Fahrt und den ersten Aufregungen ;-) Am Kiosk haben wir uns für den ersten Abend in Ungarn noch mit Rotwein eingedeckt, haben auf der Terrasse ein paar schöne Lampions aufgehängt und auf einen hoffentlich schönen Urlaub angestossen!


Lasst das Bild mal auf Euch wirken *gg*
Was würde unser deutsche TÜV dazu sagen?
Überall stehen in Ungarn Karussels und Ähnliche Fahrgeschäfte, Sohnemann durfte logo eine Runde drehen weil er wirklich so lieb war auf der doch langen Fahrt.
Aber nicht mit diesem hier ;-)

Fortsetzung folgt......mit dem ersten Plantschen im Balaton und unserer Fahrt nach Tapolca und der Fahrt mit der Fähre von Tihany über den See.

Über mich 02.09.2008, 01.00 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

~Santé!~

Ja genau - da war doch noch etwas!! ;-) Also bevor ich Euch nach Ungarn entführe müssen wir noch einen kleinen Umweg über Frankreich machen.

Die letzte Etappe unserer kulinarischen Weltreise. Zugegeben für mich ein etwas missglückter Abend. Missglückt meine Nachspeise und auch missglückt sind mir auch die Fotos, aber lest und seht selbst.

1. August, schon gar nicht mehr wahr *gg* Und somit muss ich meinem Gedächtnis ein wenig auf die Sprünge helfen, aber dafür haben wir ja zum Glück unsere Mappe in der wir Alles fein säuberlich notieren. Fast Alles. Und somit beginnt dieser Beitrag auch missglückt denn ich kann Euch nur noch berichten dass unser Schankkellner Rotwein kredenzte, welcher das allerdings war hab ich dummerweise nicht notiert. Aber vollmundig war er, soviel kann ich verraten.

Für die Vorspeise war mal wieder meine Mutter zuständig die sich zwischen Bouillabaisse und einer französischen Zwiebelsuppe für letzteres entschieden hat.



Geschmacklich für mich nicht wirklich etwas Neues, schon oft gegessen und auch schon öfter selbst gekocht, dennoch immer wieder ein Genuss.

Meine Schwester hatte uns mit dem Hauptgang doch Alle ziemlich überrascht, hatten wir doch mit allem gerechnet aber nicht mit einer Champignonquiche. Dazu gab es einen französischen Salat mit Speck und Balsamico-Honig-Dressing. Beides war ein Gedicht, lediglich der Randteig hat mich ein wenig an Weihnachtsplätzchen erinnert.





Tja und dann sind wir auch schon bei meinem missglückten Dessert. *gg*

Schon als das Los auf Frankreich fiel hatte ich Crème brûlée im Kopf, warum auch immer. Im Netz und diversen Kochbüchern finden sich tausende Rezeptvarianten, jede will die angeblich Beste sein. Für eine musste ich mich ja entscheiden. Dann hatte mich ja kurzfristig noch die Panik ergriffen wie ich das Ganze denn in Ermangelung eines Bunsenbrenners karamellisiert bekomme.
Nur die Zuckerkruste war schlussendlich gar nicht mein Problem.
Mir stockte der Atem, denn die Creme stockte nicht. *auweia*
Nun ja, irgendwann wollte der Rest am Tisch aber mal kosten, und so hab ich die flüssige Masse im Backofen problemlos mit Zucker überbrannt, wenigstens das hat geklappt. ;-) Und der Geschmack war göttlich, aber schöner wäre es schon gewesen hätten wir sie uns auf der Zunge zergehen lassen können und hätten sie nicht schlürfen müssen.
Die Ursache war auch nach viel Nachlesen erkannt. Die Förmchen waren zu hoch, wenngleich ich genau diese Förmchen in vielen Rezepten wiedererkannt habe. Aber ich habe vorgesorgt und mir sogleich meinen amazon-Wunschzettel mit den geeigneteren Schalen aufgerüstet, hab ja bald Purzeltag *gg*

Nachdem mir auch noch die Bilder von der Créme total verunglückt sind, erspare ich den Anblick. Aber mein Ehrgeiz ist angestachelt, das war nicht meine Letzte.

Zum Ende hat uns unser Schankkellner mit einem Vortrag zum französischen Nationalfeiertag noch mit einem Pernod erfreut, allerdings war die Freude sehr einseitig. Ausser mir wird dieses Getränk in unserer Familie wohl keine Liebhaber finden.

Ein neues Reiseziel wurde natürlich auch wieder gelost und auch schon ein Termin gefunden. Am 5. September gehts mit der kulinarischen Weltreise nach Italien!!
(mit im Lostopf waren Japan, Niederlande und Irland)


Über mich 26.08.2008, 01.14 | (11/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

~Endlich Urlaub~

Wenn man etwas sehnsüchtig erwartet erscheint einem die verrinnende Zeit schleichend. Doch plötzlich ist er da, der Moment.

Der Moment Euch für 2 Wochen Lebewohl zu sagen. Gehabt Euch wohl, lasst es Euch gut gehen und vergesst mich nicht, und allen die ebenfalls verreisen oder einfach die freie Zeit zuhause genießen einen schönen Urlaub!!

Und der Moment mich tierisch auf 2 Wochen Ungarn zu freuen. *jippieh*

Damit hier Alles seine Ordnung hat stelle ich Euch meine Blogwächterin zur Seite. Sie überwacht gemeinsam mit meiner Schwester Haus und Hof, leert den Briefkasten und gießt die Blumen ;-)

Wenn ich noch dazu komme blogge ich den Frankreichabend noch vor und erfreue Euch damit während meiner Abwesenheit, aber rechnet mal eher nicht damit, denn ich habe ja noch soooooooooo viel zu tun.


Vielseitig
Rettungshund, Blogwächterin, Briefkastenleererin, Blumengießerin
oder einfach nur Sina

Über mich 08.08.2008, 11.31 | (9/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

~Das hab ich nicht bedacht~

Habe mich soeben etwas intensiver mit der Zubereitung meines Beitrages für unsere morgige Kulinarische Weltreise nach Frankreich beschäftigt.

Soweit alles kein Thema, ABER wo um alles in der Welt bekomm ich jetzt einen Bunsenbrenner her??

Sollt ich vielleicht heute nacht in den Chemiesaal meiner ehemaligen Schule einsteigen? *gg*


Über mich 31.07.2008, 17.09 | (6/4) Kommentare (RSS) | TB | PL

~Ich schenk Euch einen Regenbogen~

oder auch zwei ;-)

Kann man ihn erkennen? Den zweiten, rechts? Den Nebenregenbogen.

Interessant dabei dass die Farben beim zweiten gespiegelt sind. Ist mir vorher noch nie bewusst aufgefallen!

Ich hätte ihn ganz drauf bekommen, mir war der Giebel im Weg und ich zu faul um auf die Strasse zu laufen ;-)


Über mich 02.07.2008, 22.37 | (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL



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